Tuesday, March 31, 2009

Social/Sustainable Living in Urban Metropolis

Sucht der (Soziale) Wohnbau wirklich nach neuen Lösungen


Die demographische Entwicklung der Welt steuert in den nächsten Jahren auf eine unglaubliche Bevölkerungsexplosion zu. Die Schätzungen des ‚United Nations World Population Prospects’ zeigen, daß wir von 6,5 Milliarden Menschen auf ca. 9,2 Milliarden bis zum Jahr 2050 anwachsen werden. Damit schnellt auch die Bevölkerungsdichte, also Menschen pro Quadratkilometer, die 1950 noch bei 19 lag, Heute bereits bei 51 liegt und bis 2050 bei 68 Menschen pro km2 liegen wird. Die demographische Entwicklung ist aber nicht gleichmäßig über den Globus verteilt. Die Zahlen sind beeindruckend. Afrika hat in den Jahren 2005-10 eine Wachstumsrate von 2,25% und wird bei 1,17% in den Jahren 2045-50 liegen, Asien steht bei 1,13% und wird 2045-50 bei 0,18% liegen. Europa hingegen entwickelt sich von den derzeitigen 0,07% zu einem Minus 0,36%. Parallel dazu geht die Entwicklung urbaner Agglomerationen weiter. 1950 wohnten ca. 10% in Städten, Heute sind es 50% und bis 2050 werden es 75% der Weltbevölkerung sein.

Das diese urbanen Zentren eine große Herausforderung darstellen ist klar, Herausforderungen wie Transport, Integration, Ressourcen, Wasserversorgung, Ausbildung, Governance, Gender, Gesundheit und natürlich Wohnen, Arbeiten, öffentlicher Raum, sozioökonomische Gleichstellung, soziokulturelle Herausforderungen, . . .
Die größte Herausforderung ist aber die CO2-Emission, verantwortlich für den globalen Klimawandel mit allen seinen Konsequenzen.
In diesem Kontext wird die Notwendigkeit für „Sustainable Architecture“, also Nachhaltige Architektur im Sinne des Brundtland Report 1987der Vereinten Nationen, mehr als evident.
In der UN-Habitat Studie ‚The Challenge of Slums’ wird die prekäre Lage in Bezug auf den (sozialen) Wohnbau insbesondere für die ärmeren Länder Afrikas, Südamerikas und Asiens dargestellt. Ein Drittel der städtischen Bevölkerung (ca. 1,0 Milliarde Menschen) leben Heute in sogenannten Slums und in nur 30 Jahren werden es bereits 2,0 Milliarden sein. Aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache, wenn es um die ärmsten Länder geht, denn dort sind ca. 78 % der urbanen Bevölkerung, die unter mehr als prekären Voraussetzungen lebt. Die Migration, die eben aus diesen Bedingengen heraus motiviert ist, zeigt auch die Herausforderung auf der sich die sogenannte reiche Welt und insbesondere die reichen Städte stellen müssen. Weltweit spricht man von derzeit 200 Millionen MigrantInnen was ca. 3,0% der Weltbevölkerung entspricht, davon sind zwischen 10 – 15% illegal. Tendenz steigend!
Slum Upgrading, also die Verbesserung der Lebensbedingungen in den Slums ist daher eines der Prioritäten der internen aber auch internationalen Politik und wird mit der Entwicklung von nachhaltigen Lösungsansätzen Hauptaufgabe der nächsten Jahre für viele der Megacities weltweit darstellen.


„Nicht die reine Stadtplanung, sondern raumspezifische, strategische Planung gekoppelt mit mikro-urbanistischen Interventionen ist der Weg, die Menschen der Favelas zum integralen Bestandteil der Stadtgesellschaft zu machen. Bildungseinrichtungen, Kultur, Sport – es geht bei ihm vor allem um die Errichtung des „Öffentlichen“, jenes Grundelement des städtischen Lebens“, zitiert Ian Banerjee den Architekten Jorge Mario Jáuregui, aus Rio de Janeiro in seinem Artikel ‚Der Aufstieg einer Parallel-Welt’ und meint, das wir in anbetracht der weltweit voranschreitenden Verstädterung in den nächsten 22 Jahren, also bis 2030, jede Woche eine Stadt für eine Million Menschen bauen müßten.
Die Herausforderung wird aber auch in Europa immer mehr spürbar, das ist aus den Zahlen in den Publikationen der Wiener Wohnbauforschung ablesbar, auch wenn Wien in fast allen Kategorien im ‚goldenen’ Mittel liegt und überhaupt das wahre Paradies auf Erden scheint. In den Positionsberichten ‚Wohnungspolitisches Monitoring’, aus den Jahren 2006 und 2007, einer vergleichende Studienreihe zu aktuellen Basisinformationen über die Wohnversorgung und ihre Rahmenbedingungen der letzten Jahre in europäischen Großstädten, wie Amsterdam, Barcelona, Berlin, Budapest, Bukarest, London, Helsinki, Paris, Prag, Stockholm, Warschau und Zürich.

Wien zählt zu den Städten mit dem grössten Wachstumsraten (+1,3% Zuwachs pro Jahr). Urbanes Wohnen, Arbeiten und der öffentliche Raum werden davon stark betroffen und neue Lösungen sind gefragt. Insbesondere wenn man das ‚Verdichtungspotential’ Wiens hernimmt. Paris hat ca. die 5-fache Dichte und Barcelona die 4-fache von Wien. Bei den Einpersonen-Haushalten liegt Wien bei 46%, was einer Steigerung von fast 20% in den letzten 10 Jahren entspricht, gegenüber Stockholm mit 61%. Hier ist eindeutig auf die soziokulturellen Trends zu reagieren, die eine Zunahme der »Singles« unter der urbanen Wohnbevölkerung anzeigen. Wien hat derzeit durchschnittlich 2,1 Personen je Haushalt, Stockholm liegt bereits bei nur 1,71 Personen. Auch auf die Zuwanderung, in Wien beträgt sie 71.600 Personen pro Jahr, was 4,4% der Gesamtbevölkerung entspricht, ist zu antizipieren um Engpässen in der Wohnversorgung zu vermeiden. Weitere Herausforderung stellt das Verhältnis zwischen Zu- und Abwanderung aus der Stadt dar. In Wien (wie London) ist der Saldo positiv, mit plus 17.900 (20.500) Personen mehr pro Jahr. Amsterdam, Paris und Barcelona hingegen verzeichnen eine Abwanderung von bis zu 14.500 Personen im Jahr.
Somit hat der Wohnungsneubau die Möglichkeit und Aufgabe auf bautechnische, soziale, nutzungsorientierte und urbane ‚Standards’ zu reagieren und nötigen Falls diese zu hinterfragen. Wien will in den nächsten Jahren wieder 7.000 Wohnungen pro Jahr realisieren. Diese Chance bedeutet neue Wohnformen zu ermöglichen um auf mehr Flexibilität in den Lebensformen zu reagieren, wie etwa Einpersonenhaushalte und andere Formen für mehr Flexibilität und Mobilität, die aber gleichzeitig die persönliche Autonomie garantieren. Heute sind ca. 30% der Wohnungen Klein und Kleinstwohnungen mit bis zu 60 m2. Vielleicht ist hier noch ein gewisses Korrektionspotential zu finden?
Die Frage nach der Angemessenheit und Leistbarkeit von Wohnraum und den dazugehörenden Wohnformen wird in Österreich noch weiter zu führen sein.

Vielleicht war der Versuch der Kärntner Landesregierung mit dem „Wettbewerb für leistbaren Wohnbau“ der unglücklichste Versuch, auch wenn das hohe Ziel lautet, ‚den explodierenden Kosten beim Wohnen entgegenwirken’. Umso eindrucksvoller dafür die Ausstellung, von Oliver Elsner und Michael Rieper kuratiert, im Künstlerhaus und im kuratorischen Statement steht zu lesen: „Ja, es ist immer noch zeitgemäß, nach Architekturexperimenten zu fragen. Aber lieber nicht die Architektinnen und Architekten. Das war für die Ausstellung Wohnmodelle der Ausgangspunkt. Dass wir im Zuge der Recherche dann doch Projekte ausgewählt haben, bei denen weniger der skulpturale Wert des makellosen Gebäudes oder dessen Expressivität, sondern vielmehr das soziale ‚Programm’ zählt, ist ein hoffnungsvolles Zeichen.“
Der Titel ist schon Programm – ‚Wohnmodelle, Experiment und Alltag’ – welches begleitet wird von einem Workshop unter dem Titel „Einfach sozialer Wohnbau“, veranstaltet von eben der Wiener Wohnbauforschung. Wolfgang Förster, Leiter der Wohnbauforschung, sieht für den Europäischen Wohnbau eine Serie von Herausforderungen, wie die Alterung der Gesellschaft, die Migration und damit verbundene Konflikte im Wohnumfeld. Es geht aber auch um weitere Diversifizierungen der Lebensstile, Polarisierungen der Gesellschaft und der damit verbundenen sozialen Segregation. Offen bleibt die Mobilitätsfrage, Arbeit und Wohnen als Überlappung? Und dann sind da noch Baukosten, Ressourcen und Klimaschutz, (wie immer erst am Ende einer langen Auflistung von hohen Zielen gereiht!) die in den nächsten Jahren beantwortet werden müssen.
Die Aktualität des Themas manifestiert sich aber auch auf indirekte Art in Europa. Die EUNIC, die Kulturinstitute der europäischen Staaten, hat dazu einen internationalen Workshop in Johannesburg/Südafrika im November 2009 veranstaltet unter dem Titel ‚EUNIC Architecture Studio 2008’. Das Ziel war eindeutig und klar: ‚Alternative Low-cost Housing for a Sustainable Development’. Gemeinsam mit Studierenden aus Südafrika wurde das Thema von Architekten, Künstlern und Städtebauern aus Europa und Südafrika diskutiert und in einer intensiven Woche zu konkreten Lösungsansetzen gebracht. Siehe dazu den Artikel im Architektur und Bauforum FORUM 01 vom 26. Jänner 2009.
Der soziale Wohnbau braucht neue Modelle, und vielleicht ist gerade eine Wirtschaftskrise eine Chance um eben diese Modelle zu entwickeln. Vielleicht auch im Sinne einer echten Nachhaltigkeit, oder wie es Neudeutsch heißt ,Sustainability’, aber diesmal doch im Sinne des Brundtland Reports der Vereinten Nationen, der Definition: "Im wesentlichen ist dauerhafte Entwicklung ein Wandlungsprozeß, in dem die Nutzung von Ressourcen, das Ziel von Investitionen, die Richtung technologischer Entwicklung und institutioneller Wandel miteinander harmonieren und das derzeitige und künftige Potential vergrößern, menschliche Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen." Wobei hier alle Aspekte einer funktionierenden Gesellschaft zum tragen kommen müssen: Ökologische, ökonomische, technische, und sogenannte ‚Governance’ Aspekte für ein soziales Gleichgewicht.
Diese Thematik ist Teil des Forschungsschwerpunktes zum Thema „Sustainable Architecture“ im Rahmen des von mir ins Leben gerufenen Arbeitskreises S.L.U.M._net (Social/Sustainable Living in Urban Metropolies). Ziel ist es die Voraussetzungen für das Schaffen von nachhaltiger Architektur zu analysieren. Der (soziale) Wohnbau stellt dabei ein der Forschungsschienen dar.

Das Konzept

Die Suche nach solchen neuen urbanen Qualitäten durch die Benutzung von Flächen in innerstädtischen, bzw. in zentrumsnahen Lagen, sind eine spannende Herausforderung. Diese urbanen Qualitäten, die sich schon aus der Lage alleine ergeben, verlangen aber auch nach einer geeigneten architektonischen Sprache, sowie einer neuen und angemessenen Wohnform, die den soziokulturelle und ökologischen Ansprüchen in diesem Kontext gerecht werden. Wohnformen wie Single-Haushalte die in den nächsten Jahren immer Mehr gefragt werden, aber auch Mixed-Use Situationen wo Wohnen und Arbeiten kombiniert werden können, wie etwa Ateliers, Kleinwerkstätten, etc. könnten hier ideal experimentiert werden und zum Einsatz kommen.
Die Herausforderung ist es, die Globale Wirtschaftskrise als Chance zu nutzen durch den Einsatz technisch hochentwickelter Einheiten, mittels innovativer Vorfertigungstechnik, im Sinne von Modulen, die Dank ihrer Größe auf konventionellen LKW’s transportiert werden können, und faktisch nur noch in ihre Endposition gehoben werden. Prädestiniert ist hier moderner Holzbau, light – fast – clean, auch schon als Antwort auf die ökologischen Herausforderungen denen die Bauwirtschaft eine klare Antwort schuldig ist. Diese komplett in Holzwerkstoffen realisierte „ÖkoBox“ in drei Größen eingesetzt (ca. 20,0 – 30,0 – 40,0 m2), erlaubt uneingeschränkt auch diverse Kombinationen für Wohnflächen von 70,0 bis 90,0 m2. So entstehen flexible Einheiten die auch unkompliziert neu kombiniert werden können und entspricht so den unterschiedlichen sozialen und demographischen Anforderungen gegen soziale Ausgrenzung für eine bessere ‚Eingrenzung’ bzw. Integration ebendieser unterschiedlichen Herausforderungen.

Somit ist der Paradigmenwechsel bald perfekt. Durch die Verdichtung mit dem Low Rise – High Density Ansatz gegen die Ausschweifungen eines Urban Sprawls, insbesondere in wachsenden Städten durch neue Nutzung von innerstädtischen Zonen. Aber auch Überlegungen für Verkehrsreduktionen mit Modellen wie autofreies Wohnen oder Fahrad-Wohnen sind hier in idealer Weise abzubilden, schon wegen der Lage selbst.

Diese neuen ‚kulturellen’ Aspekte ergänzen die Suche nach einer echten Nachhaltigkeit und bieten neben den sozialen Aspekten (Grundrissvielfalt für unterschiedliche Nutzugsgruppen) auch die nötigen ökologischen (nachwachsende Baustoffe und Niedrigenergie Standard) und ökonomischen Antworten (kostengünstige Vorfertigung) für ein zukunftsweisendes Wohnmodell.

Der Einsatz ‚neuer’ Materialien in innovativen Bausystemen ermöglicht so auch eine eindeutige Antwort auf das Thema oder vielmehr die Herausforderung für die Schaffung von angemessenen Lösungen für einen leistbaren Wohnbau, eben im Sinne der oft angesprochen Nachhaltigkeit.
Die Bauliche Struktur sieht eine formale Trennung des ‚Wohnens’ von den öffentlichen Funktionen durch das Abheben der Baukörper vor. So entstehen geschützte Zonen für zusätzliche Nutzungen, Erschließungsbereiche, etc. und gleichzeitig bleiben aber die Sichtbeziehungen komplett offen. Die Rhythmisierung der Baukörper schafft zusätzliche Identität und bringt den Maßstab auf eine humane Dimension in einem urbanen Kontext. Auch der bestehende Baumbestand wird so in die architektonische Ausformulierung einbezogen und erhalten.



Die Positionen

WIEN - Donaukanal/Waterfront

Wohnen mit neuen urbanen Qualitäten durch Nutzung von Innerstädtischen ‚freien’ Flächen die einer intensiveren Nutzung und Belebung im Stadtzentrum zur Verfügung stehen. Der Donaukanal, als eines der 13 Wiener Zielgebiete aus dem STEP05, dem Stadtentwicklungsplan aus dem Jahr 2005, ist dafür der ideale Stadtraum. Mit seinen 17 km Länge und den unterschiedlichen Nutzungsprofilen stellt der Donaukanal ein hohes Potential dar und soll, so STEP05, verstärkt als Freizeit- und Naherholungsgebiet entwickelt werden, wobei Erreichbarkeit und Barrierefreiheit sowie ‚infrastrukturelle Beiträge’ besonders wichtig sind. Die Maßnahmen sehen vor, dass Nutzungsänderungen von nicht kompatiblen Bereichen hin zu Wohnbauten, Büros, Bildungsinstitutionen oder sozialen Einrichtungen verändert werden. Insbesondere der Oberlauf, der Abschnitt Nußdorf bis zur City, soll einer Imageaufwertung durch Signalarchitektur und der ‚Inszenierung der Stadt am Wasser’ unterzogen werden. Dabei geht es um Stärkung der direkten Beziehung der (Ufer-) Bebauung zum Wasser selbst.
Im Folder zum Masterplan für die ‚Wohlfühloase Donaukanal’ sagt Bürgermeister Häupl: „... Denn hier treffen wie kaum anderswo Wasser, Natur und Zentrumslage, moderne Architektur und Weltkulturerbe, Freizeit und Wirtschaftsleben, pulsierende Kulturszene und Ruhe unmittelbar aufeinander. ...“
Der Masterplan aus dem Jahr 2007 unter dem Motto „Wohlfühloase Donaukanal – ein durchfließender Freizeit- und Erholungsraum mitten in der Stadt“ sieht vor auch noch konkrete Vorschläge zur Anbindung und Einbindung des Hinterlandes in den Masterplan aufzunehmen. Die sogenannten strategischen Ziele sehen unter anderem vor, das Wasser dem Menschen näher zu bringen, also erlebbar zu machen, durch das Augenmerk auf Identifikationsmerkmale für ganzjährige Nutzung soll im Vordergrund stehen und eben die Verbindung mit dem Hinterland herstellen.
Da sich die Grenzen in den vier ausgewählten Bereichen des Donaukanals auf Grund der Nutzung und des daran angrenzenden Stadtraumes nicht mit dem Ende der Kaimauern scharf begrenzen lassen, muß man über die Übergangsbereiche nachdenken. Insbesondere im Bereich der bestehenden Stadtbahnbögen in der Spittelau müssen in Zukunft ebenfalls bessere Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden.
Es handelt sich bei den hier Vorgeschlagenen Zonen und möglichen Baukörpern um erste Ideen, die den Nachdenkprozess über Verdichtung versus Urban Sprawl beginnen wollen, aber auch die innerstädtischen Zonen jenseits von Altstadterhaltung und Weltkulturerbe Kriterien betrachten wollen und erfordern weitere vertiefende Untersuchungen aber auch detailiertere Ausarbeitungen und verstehen sich als Experiment für zukünftige Möglichkeiten der Stadtraum Nutzung.

Nutzungsszenarios

Obere Donaustrasse (Bereich
Salztorbrücke / Hollandstrasse)
Dieser Abschnitt des Donaukanals als ‚AdriaWien’ weist eine breite Abstandsfläche zwischen der Strasse und der Promenade auf Flußebene auf die einer Nutzung mit temporären Elementen als Künstlerateliers, Kleinwohnungen, handwerkliche Kleinbetriebe, etc. als ideale Kombination zum Strandleben darstellt. Das Konzept zielt auf eine Ganzjahresnutzung mit fast mediterraner Architektur. Wohnen und Arbeiten in einer absolut unkonventionellen Atmosphäre.

Franz Josefs Kai (im Bereich Salztorbrücke)
In diesem Bereich kann das Thema ‚Wohnen am Wasser’ in perfekter Weise erzielt werden. Insbesondere resultieren derzeit keine geplanten Projekte und somit ist die Inszenierung mit temporären Einheiten in diesem Abschnitt als Modell für neue Wohnformen leicht realisierbar.

Schwedenplatz (zwischen Salztorbrücke und Marienbrücke)
In diesem Bereich fehlt der Bezug zum Donaukanal fast vollständig durch die Breite der Strasse und den schmalen Gehsteig. Die Überlegung einer Bebauung als Erweiterung des ‚Schwedenplatzes’ in Richtung Donaukanal ermöglicht die Herstellung eben dieser Beziehung und gleichzeitig einer schützenden Architektur über den geplanten Gourmetmarkt. Die Einheiten schweben über die Kante des Kanals hinaus und heben sich über das Straßenniveau. So entsteht auch der städtebauliche Abschluß einer oft nur als Strasse empfundenen Platzfläche mit neuen urbanen Qualitäten.

Spittelauer Lände (von den Zaha Hadid Bauten flußabwärts)
Dieser Bereich zeigt derzeit absolute Probleme für die Erreichbarkeit in jeglicher Hinsicht und ist auf Grund der unterschiedlichen Verkehrsmittel vom Hinterland komplett abgeschnitten. Wohnen mit dem Fahrrad ist hier derzeit die einzige Möglichkeit dank der Radwege. Eine weiterführende Studie ist für diesen Bereich dingend angeraten um Möglichkeiten einer besseren Nutzung der Flächen und einer echten Verbindung zu den Bereichen WirtschaftsUni und Servitenviertel herzustellen und diesen Abschnitt des Donaukanals mit der Stadt zu verbinden.

SALZBURG - Salzachufer

Die Trennung der Stadt von ihrem Fluß ist in Salzburg durch die Regulierung der Salzach in emblematischer Weise zu spüren. Es fehlen einerseits Nutzungsmöglichkeiten die den Fluß interessant machen, und es fehlen verbindende Elemente die den Fluß mit ihrem Umfeld in eine Beziehung setzen. Initiativen dazu hat es bereits einige gegeben, wie etwa eine Studie der Studierenden an der FH Salzburg oder eine gerade präsentierte Studie der LandschaftsarchitektInnen Keller & Damm aus München. Diesen Studien liegt immer eine sommerliche Nutzung des Freizeitbereiches ‚Salzach’ zu Grunde. Um eine Nachhaltige Einbeziehung des Flusses zu erlangen sollten aber auch Ideen mit einer nachhaltigeren Nutzungsmöglichkeit angedacht werden. Die Idee am Fluß zu Wohnen ist nicht neu, aber aus heutiger Sicht mehr als spektakulär, insbesondere in den zentralen Zonen der Stadt, als Impuls für einen experimentellen Zugang zu neuen Wohn- bzw. kombinierten Wohn-Arbeitslösungen.
Die Kombination von verbesserten Zugangsmöglichkeiten und diversen Installationen einerseits und einer Bebauung aus temporären Wohneinheiten soll in Salzburg die nicht mehr vorhandene Beziehung zwischen einer Stadt und ihrem Fluß wieder herstellen.
„Viele europäische Fluß-Städte haben sich in den vergangenen Jahren, im Zuge großer Stadtumbau-Programme wieder ihrer Flußlandschaft zugewendet. Sanierte Flüsse, die nun nicht mehr als Handelsrouten oder als Abwasserrinnen für Industriegebiete dienen, haben es möglich gemacht sich dem Potential der Wasserläufe inmitten der Stadt als Naherholungsräume zu zu wenden.
Das gilt gleichermaßen für Salzburg. Das Salz, das dem Fluß und der Stadt ihren Namen gegeben hat, wird schon längst nicht mehr über den Fluß transportiert. Inzwischen kommt das weiße Gold auf anderen Wegen in unsere Geschäfte. In Salzburg hat die Salzach ihre Funktion als Transportweg verloren und seit dem Wegfall der Gewerbebetriebe der Gerber und Färber gegenüber der Altstadt, auch seine Funktion als Wasserlieferant für
alle am Fluß Wirtschaftenden. Die Regulierung des Flusses tat dann den Rest, um den Fluß endgültig von der Stadt zu trennen.
Eine Rückbesinnung auf die Bedeutung des Flusses für die Stadt tut Not. Neben der wasserwirtschaftlichen Beurteilung des Flusses, der Situation seiner Geschiebelage und dem notwendigen Schutz der Stadt vor Hochwässern gilt es die stadträumliche und kulturelle Bedeutung des Flusses wieder herauszuarbeiten. „ aus ‚Salzburg – Die Stadt und ihr Fluß’ von Keller & Damm, Februar 2009.
Es handelt sich bei den hier Vorgeschlagenen Zonen und möglichen Baukörpern um erste Ideen, die den Nachdenkprozess über Verdichtung versus Urban Sprawl beginnen wollen, aber auch die innerstädtischen Zonen jenseits von Altstadterhaltung und Weltkulturerbe Kriterien betrachten wollen und erfordern weitere vertiefende Untersuchungen aber auch detailiertere Ausarbeitungen und verstehen sich als Experiment für zukünftige Möglichkeiten der Stadtraum Nutzung.

Nutzungsszenarios

Elisabethkai (zwischen Staatsbrücke und Makartsteg)
Wohnbau mit sozialen Dimensionen direkt am Wasser. Diese Zentrale Lage für eine temporäre Installation zu nutzen mit Einheiten, die über die Promenade des Elisabethkais hinaus in die Salzach schauen, erlaubt eine absolute Wohnqualität mit Ausblick auf das beste was Salzburg zu bieten hat. Die Einheiten schweben leicht und elegant und erlauben uneingeschränkte Blickbeziehungen zwischen den beiden Uferflächen.






Franz-Josefs-Kai (zwischen Makartsteg und Müllnersteg)
Die am Fuße des Mönchsberg gelegene Parkfläche zwischen der Bebauung am Franz Josefs Kais und der Salzach bietet sich als Verdichtungszone an. Die förmlich auslaufende Alttadt mit der Bebauung an der Müllner Hauptstrasse stemmt sich förmlich gegen den Fluß, historisch bedingt war diese Kante als Schutz gegen das Wasser konzipiert, aber Dank der Regulierung ist eine Fläche entstanden, die einer leichten, den Baumbestand nicht beeinträchtigenden Bebauung für das Experiment mit innovativen Wohnmodellen wie Wohnen mit dem Fahrrad eine ideale Plattform bietet.


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